Presse

Bozner Flugplatz: Nicht blenden lassen!
Kosten/Nutzen-Analyse - Der Präsident der Bozner Handelskammer stellt eine vier Jahre alte hausintern angefertigte Studie zur Nutzen-Analyse des Bozner Flugplatzes vor und erklärt, dass sich die direkten und indirekten wirtschaftlichen Effekte auf jährlich 9,5 Millionen Euro summieren würden und der Nutzen somit über den Kosten liege, erwähnt die bisherigen Kosten allerdings nicht. Dabei bestätigte erst im Mai dieses Jahres LR Mussner, dass der Flugplatz bis 2013 rund 100 Millionen Euro gekostet hat, weitere 24 Millionen sollen bekanntlich in den Ausbau gesteckt werden. Wir hoffen, dass LH Kompatscher genauer nachrechnet und sich nicht all zu leicht von Hochglanz-Studien blenden lässt.

Motorradverkehr/Einschränkungen - Jedes Jahr häufen sich auf Südtirols Straßen vor allem in den Frühlings- und Sommerwochenenden Motorradunfälle, die zu oft auch tödlich enden. Bis auf eine Sensibilisierungskampagne mittels Plakaten - deren Wirksamkeit fraglich ist – zeigt sich die Landespolitik untätig. Daher möchte der Dachverband für Natur- und Umweltschutz im Gespräch mit den Landesräten Mussner und Theiner erneut den Vorschlag zur Einführung eines sog. Zeitfensters an für Motorräder besonders attraktiven Passstraßen erörtern.
Auch das vergangene Wochenende war wieder von schweren Motorradunfällen auf Südtirols Straßen gekennzeichnet, von denen einer sogar tödlich ausging.

Fahrsicherheit oder „Tommydrom“?
Safety Park/Motorsport - Der Safety Park in Pfatten wurde von der damaligen Politik als Fahrsicherheitszentrum zur Steigerung der Sicherheit im Straßenverkehr beworben und auch mit dieser Zielsetzung beschlossen. Alternative Standorte bzw. eine verstärkte Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Fahrsicherheitszentren in Ala bzw. in Schönberg am Brenner wurden nicht berücksichtigt. Daher stand nicht nur für den Dachverband für Natur- und Umweltschutz bereits damals fest, dass die Struktur nicht primär für die Fahrsicherheit konzipiert wurde und sich diese 20 Millionen Euro teure Struktur niemals nur mit Fahrsicherheitskursen tragen würde. Der Protest der Motorsportvereine zeigt einmal mehr, der Safety Park ist zu einem Motorsportpark mit einigen wenigen Fahrsicherheitskursen verkommen, entgegen aller politischen Versprechen. Dass aber Freizeitaktivitäten über den gesundheitlichen Schutz und die Unversehrtheit der Anrainer gestellt werden sollen, kann nicht unwidersprochen bleiben.

Almerschließungswege/Rekurse - Das Verwaltungsgericht Bozen hat am Dienstag für die Almerschließungswege sowohl auf die Antersasc-Alm als auch auf die Eppach- und Tristenalm die Arbeiten einstweilen ausgesetzt sowie in beiden Fällen den Termin für die Hauptverhandlungen auf den 3. Dezember 2014 festgelegt. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zeigt sich in beiden sehr zuversichtlich, dass das Verwaltungsgericht die in den Rekursen vorgebrachten Anfechtungsgründe ausreichend würdigt und dem Dachverband als Rekurswerber in beiden Fällen Recht gibt.

Bagatelleingriffe - Die Lockerung der Grenzwerte für sog. Bagatelleingriffe, auf die die Vereinigung Südtiroler Biologen in einem offenen Schreiben aufmerksam gemacht hat, sind höchst bedenklich. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz ersucht die zuständige Landespolitik um rasche Überarbeitung des betreffenden Dekretes, auch im Sinne der Südtiroler Bürgermeister/innen, die sich mit der Verantwortung für die Genehmigung von Projekten ohne detaillierte Planungsunterlagen bzw. Fachgutachten konfrontiert sehen.

BBT/Verlagerung - Bei der heutigen Vorstellung der Public Health Studie zum BBT wies der Leiter der Beobachtungsstelle darauf hin, dass es nicht die Aufgabe der BBT SE als baubeauftragende Gesellschaft sei, die Verlagerung zu garantieren, sondern dass dies alleinig Aufgabe der Politik sei. Was hat die Südtiroler Politik bis dato in Bozen, Rom und Brüssel getan, um die Verlagerung verbindlich zu verankern. Und was gedenkt sie in Zukunft noch zu tun. Denn laut Aussagen bei der heutigen Präsentation ist die Verlagerung keineswegs garantiert.