Presse

Antersasc/Urteil - Im heute veröffentlichten Urteil des Verwaltungsgerichts Bozen wird die Straße auf die Antersasc-Alm bereits zum zweiten Mal vor Gericht abgelehnt – und dies in klarer und eindeutiger Art und Weise. Die alte Landesregierung hatte trotz wiederholt negativer Gutachten einen positiven Beschluss gefasst, der nun vom Gericht gekippt wurde. Diese nur schlecht begründete Abweichung von den Fachgutachten ist auch die prioritäre Begründung des Urteils. Der Dachverband hofft, dass dieses neuerliche Urteil seine Wirkung auf den Erschließungdruck hinsichtlich der letzten unerschlossenen Almen nicht verfehlt.

Was tut die Südtiroler Politik, um die Stickoxid-Grenzwerte einzuhalten? - Seit dem 1.01.2015 gelten auch in Italien und somit entlang der Brennerautobahn die europaweit verbindlichen Stickoxid-Jahresgrenzwerte von 40µg/m³. Aktuell werden diese Werte um 50 bis 100% überschritten. Die Südtiroler Landesregierung schlägt halbherzig nur punktuelle Maßnahmen vor, um das Problem in den Griff zu bekommen. Werden die verpflichtenden Grenzwerte nicht eingehalten, drohen empfindliche Strafzahlungen nach Brüssel. Die Politik nimmt dies in Kauf, anstatt konkrete und griffige Maßnahmen zum Gesundheits- und Umweltschutz zu beschließen. Darauf macht der Dachverband für Natur- und Umweltschutz mit einer Postkartenaktion aufmerksam, die in diesen Tagen anläuft.

Offener Brief: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, sehr geehrter Herr Wirtschaftslandesrat, Dr. Arno Kompatscher
Als Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz möchten ich Ihnen die Flugplatzproblematik einmal aus der Sicht des Sachverständigenrates der Wirtschaftsweisen, welche die deutsche Bundesregierung berät, übermitteln. Dieser Sachverständigenrat besteht aus folgenden Personen: Christoph M. Schmidt (Präsident des RWI in Essen), Isabel Schnabel (Professorin an der Johann-Gutenberg-Universität Mainz), Volker Wieland (Professor an der Goethe-Universität Frankfurt) und Lars P. Feld (Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg). Er stellt Folgendes fest:

A22/Tempo 100 - Handelskammer-Präsident Michl Ebner spricht sich dezidiert gegen eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 km/h auf der Brennerautobahn aus und spricht von flexiblen Geschwindigkeitsanpassungen um die ab kommendem Jahr geltenden Stickoxid-Grenzwerte einhalten zu können. Fakt ist aber, dass auch ein ganzjährig verordnetes Tempo 100 auf der A22 alleine nicht ausreichen wird, um die ab Januar 2015 geltenden Stickoxid-Grenzwerte einzuhalten. Vielmehr wird es ein ganzes Bündel an Maßnahmen brauchen, um die geltenden Grenzwerte einzuhalten. Gelingt dies nicht, wird die europäische Union ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien eröffnen und Strafzahlungen verhängen. Ob dies für die Wirtschaft die sinnvollere Alternative zu 8,5 Minuten Fahrzeitverlängerung auf dem Südtiroler Anteil der Brennerautobahn sind, darf bezweifelt werden.

Neue Broschüre: Besser Esser wollen Bio
Broschüre/Bio-Lebensmittel - Parallel zur derzeit laufenden Biolife-Messe stellt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz seine neue Broschüre zum biologischen Landbau vor, die sich vor allem an den Konsumenten richtet. Neben einer kurzen Einführung in die biologischen Landwirtschaftsformen in Südtirol beleuchtet diese Broschüre den qualitativen Aspekt von biologisch produzierten Lebensmitteln wie ebenso die Auswirkungen auf die Gesundheit, die Vorteile im Bereich der Tierhaltung sowie des Umweltschutzes. Auch die sozialen Leistungen der biologischen Landwirtschaft werden aufgezeigt. Und zu guter Letzt räumt die Broschüre auch mit den weit verbreiteten Vorurteilen zu Biolandwirtschaft und deren Produkten auf. Die Broschüre ist unter www.umwelt.bz.it/publikationen/weitere-publikationen.html zu beziehen.

Aussprache/Landeshauptmann - Am 31. Oktober trafen sich Vertreter des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz mit Landeshauptmann Arno Kompatscher zu einer Aussprache. In erster Linie wurden dabei die Ausrichtung und Zielsetzung der neuen Landesregierung in Sachen Infrastrukturprojekte besprochen. Erörtert wurden dabei Autobahn, Brennerbasistunnel, Flugplatz und verschiedene Projekte zur Aufwertung des regionalen Schienenverkehrs. Wichtig waren für den Dachverband für Natur- und Umweltschutz auch die immer noch viel zu spärlich umgesetzten Sofortmaßnahmen zum Gesundheitsschutz entlang der Verkehrsachsen.