Presse

Volksabstimmung zum Flugplatz: Ja oder Nein?
Volksabstimmung/Flugplatz Bozen - Landeshauptmann Kompatscher spricht sich in einem Zeitungs-Interview im Zusammenhang mit dem Ausbau des Bozner Flugplatzes für verstärkte Bürgerbeteiligung aus und stellt eine transparente Entscheidungsfindung in Aussicht. Er macht es sich damit ein wenig zu einfach, denn er sagt nicht klar: „Ja, ich werde eine Volksabstimmung zum Ausbau des Flugplatzes abhalten“. Bei einer Aussprache zwischen Vertretern des Dachverbandes und dem Landeshauptmann am 31.10.2014 hat Arno Kompatscher gesagt, dass er keine Volksabstimmung abhalten werde, es aber jedem frei stehe, eine solche zu initiieren. Eine weitere Volksabstimmung zum Flugplatz, die von der Landespolitik boykottiert wird, hat sich das Südtiroler Volk aber nicht verdient. Eine solche hatten wir bereits 2009.

Diffamierung? Von welcher Seite?
Lugenbeitl 2015/Flugplatz Bozen - Mit dem Vorwurf der Diffamierung unterstellt LH Kompatscher dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz die gezielte Verleumdung seiner Person. Wer hat denn mehrfach im Landtagswahlkampf das neue Konzept für den Flugplatz Bozen mit einer Volksabstimmung verknüpft? Wenn LH Kompatscher schon eine Sachdebatte will, dann soll er der Bevölkerung endlich reinen Wein einschenken und sagen, dass die Pistenverlängerung vor allem auf die Adaptierung des Flugplatzes für den Airbus A319 hinausläuft. Wenn in Bozen Süd Düsenflugzeuge starten und landen, wird ein weiteres Versprechen gebrochen.

Am 11. Februar 2015 hat der Dachverband für Natur- und Umweltschutz seine alljährliche Delegiertenversammlung abgehalten. Neben den formellen Tagesordnungspunkten stand ein Impulsreferat zum Spannungsfeld Umwelt und Landwirtschaft von Forstinspektor Martin Schöpf auf dem Programm, ebenso die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Gregor Beikircher sowie der Enthüllung des „Goldenen Lugenbeitl's 2015“ für das gebrochene Versprechen des Landeshauptmannes zur Abhaltung einer Volksabstimmung zum neuen Flugplatz-Konzept.

Campingplatz/Kronplatz - Allen Ankündigungen zum Trotz entscheidet auch die neue Landesregierung gerade bei heiklen Projekten gegen die eigenen Experten-Kommissionen und Fachgutachten. So genehmigt sie trotz negativem und ausführlich begründetem Gutachten einen Campingplatz am Korerhof. Das Vorhaben entspricht aufgrund seiner Größe und Ausstattung aber eher einem Luxus-Feriendorf. Enttäuscht zeigt sich der Dachverband für Natur- und Umweltschutz von der Haltung der Landesregierung, die durch ihre nicht nachvollziehbare Entscheidung ein juristisches Nachspiel geradezu erzwingt. Der Dachverband wird nach Einsicht in den Beschluss die rechtlichen Möglichkeiten in jedem Fall prüfen.

Passstraßen/Verkehrsberuhigung - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zeigt sich erfreut über die Ankündigung von Umweltlandesrat Theiner, die Dolomitenpässe mittels Zeitfenstern den Verkehr beruhigen zu wollen. Der Dachverband und andere Organisationen hatten diese Maßnahme bereits seit Jahren gefordert, nun wird sie endlich auch von der Politik aufgegriffen. Zeitfenster sind die einfachste, flexibelste und griffigste Maßnahme, um das Verkehrs- und damit auch Lärmaufkommen auf den Passstraßen in den Griff zu bekommen. Nun gilt es, dieses Vorhaben mit den Nachbarprovinzen abzustimmen und möglichst noch vor der Motorradsaison auf den Pässen einzuführen.

Eppach- und Tristenalm/Urteil - Am gestrigen Donnerstag entschied das Verwaltungsgerichts Bozen auch den Rekurs um die Erschließungsstraße zu den Almen Eppach und Tristen im Naturpark Rieserferner-Ahrn. Wie erwartet wurde auch dieser Beschluss der alten Landesregierung vom Gericht kassiert, da er ebenso wie bereits in Sachen Antersasc entgegen aller negativen internen und externen Fachgutachten gefällt wurde. Zudem wurde im Urteil der Widerspruch der Erschließung mit dem Managementplan des Naturparks angeprangert, ebenso wie das nicht belegte übergeordnete öffentliche Interesse. Mit diesen beiden Urteilen dürften auch weitere Erschließungspläne für die letzten Almen in besonders wertvollen und geschützten Gebieten vom Tisch sein.