Presse
Der Straßenverkehr fordert in Südtirol jährlich über 2.500 Opfer, davon etwa 100 Tote. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, plant das Land die Errichtung eines „Fahrsicherheitszentrums“ in der Frizzi Au in der Gemeinde Pfatten.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz unterstützt jede Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, ist aber gegen das geplante Großprojekt,
- weil die Frizzi Au die letzte (!) Möglichkeit ist, neben der Etsch einen naturnahen Bereich zu schaffen,
- weil es bereits Alternativen gibt (Innsbruck, Trient, Ala),
- weil die Anrainer durch Autobahn, Zugstrecke, Fluglärm und Mülldeponie bereits mehr als „bedient“ sind,
- weil allein für die Erstellungskosten 150.000 junge Leute in Innsbruck ein Fahrsicherheitstraining absolvieren könnten,
- weil das Zentrum nur dann profitabel sein kann, wenn es „Events“ rund um das Automobil bietet, der Dachverband aber gegen einen „Tempel für den Götzen Automobil“ ist.
Unterstützt die Umlaufbahn!
Seiser Alm - Appell - Mit dem Bau einer leistungsfähigen Umlaufbahn hat die Seiser Alm nun endlich eine realistische Chance, von einer Auto-Hölle zu einem wirklichen Erholungsgebiet zu werden. Dazu müssen allerdings alle zusammenarbeiten und den wenigen, aber lautstarken Quertreibern eine klare Abfuhr erteilen.
An die Landesregierung ergeht die Bitte, den Umweltlandesrat Michl Laimer bei der Verwirklichung dieses umweltfreundlichen Verkehrskonzeptes tatkräftig zu unterstützen. Vor allem Verkehrslandesrat Widmann ist gefordert, seine Energien auch in dieses innovative Projekt zu stecken. Die Landesregierung sollte, wie ursprünglich zugesagt, die Straße von 8 bis 17 Uhr für alle sperren. Außerdem sind Mittel und Wege zu finden, dass die Bahn langfristig zu sozialverträglichen Tarifen benutzbar wird.
Dickeralm - Baustopp bleibt aufrecht
Natura-2000/Baustopp bestätigt - Am 21. Juli hat das Verwaltungsgericht Bozen einen vorläufigen Stopp gegen den Bau eines Waldweges im Natura-2000-Gebiet Texelgruppe verhängt. Am Dienstag wurde dieser nun bestätigt, sodass bis zur Verhandlung auf keinen Fall weitergebaut werden darf.
Das Verwaltungsgericht folgte damit der Argumentation von WWF und Dachverband für Natur- und Umweltschutz, wonach die Aufhebung des Baustopps zu weiteren irreparablen Schäden führen würde. Dies ist nachvollziehbar, da das Gesamtprojekt aus insgesamt drei Wegen besteht, von denen bisher zwei noch gar nicht gebaut wurden (Walderschließungsweg, Hühnerspielhof), einer erst zum Teil (Dickeralm). Bei einer Aufhebung des Baustopps würden also auch bisher unberührte Teile des Schutzgebietes zerstört werden.
Natura 2000/Umweltschützer gewinnen Prozess beim Verwaltungsgericht - Die Südtirolerinnen und Südtiroler dürfen sich über ein Urteil des Bozner Verwaltungsgerichtes freuen. Dieses hat heute die Urteile zu den beiden Streitthemen „Klettersteig Stevia“ und „Kofler Almen“ bekanntgegeben. In beiden Urteilen wird die Position der Umweltschützer voll bestätigt.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hatte über den WWF zwei Rekurse gegen die entsprechenden Beschlüsse der Landesregierung eingereicht, die am 26. Mai 2004 verhandelt worden waren. Dank des Engagements von Rechtsanwalt Burkard Zozin konnte das Verwaltungsgericht von der Unrechtmäßigkeit beider Beschlüsse überzeugt werden.
Pfossental/Texelgruppe – Baustopp verfügt
Baustopp/Waldweg im Natura-2000-Gebiet - Erneut hat die Südtiroler Landesregierung trotz negativen Gutachtens grünes Licht für ein Bauprojekt in einem Europa-Schutzgebiet (Natura 2000) gegeben (Beschluss Nr. 4808 vom 22.12.2003). Es geht um die Erschließung der Dickeralm im Naturpark Texelgruppe (Gemeinde Naturns) mit einem 3,5 Meter breiten Weg. Da das Gebiet besondere Lebensräume aufweist und ein Weg eine starke Beeinträchtigung darstellen würde, hatte der Dachverband für Natur- und Umweltschutz über den WWF Rekurs beim Verwaltungsgericht eingelegt.
Am 21. Juli wurde ein Baustopp verfügt. Zu spät, wie sich beim Lokalaugenschein am 22. herausstellte. Denn sobald das Meliorierungskonsortium Fuchsberg von dem bevorstehenden Baustopp erfuhr, wurden über das Wochenende vollendete Tatsachen geschaffen: Der insgesamt drei Kilometer lange Waldweg auf die Dickeralm wurde in einem Gewaltakt inerhalb von drei Tagen und Nächten in das Schutzgebiet gebrochen.
Umwelt & Recht in Südtirol Nr. 3
"Trockene" Gesetze verständlich präsentiert - Vom Bauen im Landwirtschaftlichen Grün über den Landschaftsplan und Natura 2000 - die neue Broschüre "Umwelt & Recht in Südtirol" informiert in bewährter Weise über brandaktuelle Themen der Südtiroler Umweltgesetzgebung.
Der Alpenverein Südtirol (AVS), der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Heimatpflegeverband Südtirol präsentieren die aktuelle Ausgabe der bewährten Informationsbroschüre "Umwelt & Recht in Südtirol".