Das Entwicklungskonzept ist der Kern des Landesgesetztes, über das am 12. Juni abgestimmt wird. Es nennt absteigend folgende Prioritäten: 1. Zumindest zwei bis dreimal täglich Flug nach Rom. 2. Flug nach Wien, zuerst dreimal wöchentlich und nach fünf Jahren täglich. 3. Flug nach London, zunächst dreimal die Woche und nach fünf Jahren täglich. Das klinge schön und gut, so die Süd-Tiroler Freiheit, wirtschaftlichen Sinn ergebe das bei genauer Betrachtung aber nicht.
„Fast zwanzig Jahre lang haben sich die Flüge nach Rom nicht rentiert, trotzdem sind sie ganz oben auf der Prioritätenliste“, wundert sich Landtagsabgeordneter Sven Knoll. „Die ‚Frecce‘-Hochgeschwindigkeitszüge der italienischen Bahn fahren bereits heute viermal am Tag zu einem günstigen Preis nach Rom. Die SVP fordert sogar eine eigene Haltestelle für die Rom-Züge in Auer. Mit dem neuen Entwicklungskonzept werden die alten Fehler nicht nur wiederholt, sondern sogar verschlimmert!“
Eine ähnliche Situation könne man auch bei den anderen gelisteten Prioritäten sehen, wendet Stefan Zelger, Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit ein: „Von Innsbruck aus kann man täglich mehrmals nach Wien und London fliegen. Verona bietet Billigflüge zu den Flughäfen London Stansted und London Gatwick. Zusätzlich bedient Verona auch Rom und zahlreiche andere europäische Metropolen. Von beiden genannten Flughäfen in unmittelbarer Nähe zu Süd-Tirol kann man alle wichtigen Verkehrskreuze schnell und günstig erreichen!“
Das Entwicklungskonzept, so viel ist für die Süd-Tiroler Freiheit klar, liest sich an vielen Stellen abenteuerlich und ist realitätsfremd. „Mit einem Ja bei der Volksbefragung am 12. Juni wird nicht nur die Landebahn verlängert, sondern auch die Steuergeldverschwendung. Dieser Flughafen wird sich mit diesem Konzept niemals rentieren“, zeigt sich die Bewegung abschließend überzeugt.
Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit
Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit